Krank machende Faktoren

In dem Augenblick, in dem der Mensch auf die Welt kommt, ist er den Gefahren des Lebens ausgesetzt. Aber er lernt damit umzugehen, sie zu vermeiden oder stark genug zu sein, sich durch diese Widrigkeiten hindurch zu kämpfen. Das Leben ist eine ständige Auseinandersetzung zwischen der Lebenskraft des Menschen und möglicherweise krank machenden Faktoren.

Jede Krankheit ist eine Störung des Gleichgewichts im Energiesystem, sei es durch übermächtige Einwirkung von aussen, durch schädigende Gemütszustände oder durch Blockaden.

Es sollte dabei immer das Wort „möglicherweise“ im Hinterkopf bleiben. Es hängt immer von der Stärke der Schädigung und der Schwäche des Organismus ab, ob man tatsächlich krank wird.

Wir sind ja ständig umgeben von Bakterien, Viren, Strahlungen und Giften verschiedenster Art, ohne dass diese uns andauernd etwas anhaben würden. Sind wir aber geschwächt, werden wir krank. Die Ursachen von Krankheit werden traditionell in drei Gruppen eingeteilt:

Äussere Ursachen order bioklimatische Faktoren

Als äussere Krankheitsauslöser sind Hitze, Kälte, Wind, Trockenheit und Sommerhitze. Diese Einflüsse können wir heutzutage am besten mit Infektionen vergleichen.

Emotionale Faktoren

Das sind Wut, Freude, Grübeln, Trauer, Angst und Schock. Durch ein Übermass dieser inneren Faktoren werden viele Krankheiten ausgelöst. Grundsätzlich gilt aber, dass diese Emotionen und Gefühle als Ausdruck einer gesunden Empfindung und Lebensfunktion wichtig sind. Die emotionalen Faktoren spielen die grösste Rolle bei der Entstehung von Krankheiten, weil sie oftmals verdrängt werden. Unterdrückte Wut, nicht gelebte Trauer, Angst und Verunsicherung machen vielen Menschen das Leben schwer, führen zu Bluthochdruck, Krebs, Stoffwechselkrankheiten, Tinnitus und Depression. Eine kranke Seele ist schlimmer als ein gebrochenes Bein.

Sonstige Faktoren

  • Ernährungsfehler: Unregelmässiges, übermässiges, schnelles, aber auch spätabendliches und zu kaltes Essen führt dazu, dass wir unsere Energiereserven nicht ausreichend auffüllen und langfristig gesundheitliche Probleme bekommen können. Milz und Magen sind aus Sicht der chinesischen Medizin die Quellen für Qi nach der Geburt. Sie können sie Batterien wieder auffüllen. Wenn diese Quelle nicht ausreichend versorgt wird, dann reicht unsere angeborenes Potenzial nicht für ein langes gesundes Leben aus. Auch häufiges und langes Fasten erschöpft die Reserven, ebenso wie moderne einseitige Diäten.
  • Exzesse: Immer wenn man versucht, noch mehr aus dem Leben herauszuholen, ales es ohnehin schon bietet, besteht die Gefahr der Verausgabung vor allem der Lebensreserven (Nierenenergie). Das kann schon der Kaffee sein, den man unbedingt braucht, um arbeitsfähig zu bleiben. Auch die tägliche Dröhnung mit Alkohol oder anderen Rauschmitteln oder die Suche nach dem „Kick“ etwa bei Extremsportarten oder durch sexuelle Abenteuer. Sie wissen ja immer aus eigener Erfahrung, dass einem Hoch immer ein Tief folgt!
  • Verausgabungen: Die fünf Verausgabungen sind schon zu viel sehen, stehen, liegen, sitzen und gehen. Auch sie sind – wie die eben genannten fünf Emotionen – zunächst Ausdruck eines gesunden Funktionierens der wichtigen Organe. Erst ein Übermass davon schädigt der Organismus:
    • zu viel sehen schädigt Harz und Blut,
    • zu viel liegen schädigt die Lunge und das Qi, zB bei vielen alten Menschen bedeutet die Bettlägrigkeit den sicheren Tod durch Lungenentzündungen und Schwächung.
    • zu viel Stehen schädigt die Nieren und Knochen
  • Verletzungen, Parasiten und epidemische Faktoren.