Ernährungsfehler und ihre Folgen

Ein Mensch, der sich über längere Zeit für seinen Typus nicht adäquat ernährt, wird wahrscheinlich früher oder später bestimmte Folgen spüren. Da er aber möglicherweise bereits viele Jahre so gelebt hat, fällt den meisten Menschen der Zusammenhang mit ihrer Ernährung nicht auf. Die häufigsten und ihre Ursachen seien im Folgenden kurz dargestellt.

Übermass an kalter(physikalisch und energetisch) roher kosten

Kalte Nahrung – wie Rohkost, eisgekühlte Getränke, aber auch zahlreiche Früchte und Algen – schwächt das empfindliche (Verdauungsfeuer) der Milz. In der TCM nennt man es als Milz Qi oder Milz Yang. Ein Milz Yang mangel mittelfristig die Folge dieser Ernährungsweise. Langfristig könnte dadurch eine ausgeprägte Unverträglichkeit kalter Speisen und Getränke resultieren mit

  • akuten Bauchschmerzen, z.T schon nach wenigen Schlucken eines zu kalten Mineralwassers
  • ungeformten Stuhl
  • kalten Extremitäten
  • allgemeiner Schwäche, Erschöpfung

Übermass an feuchter (sehr nährender, Säfte produzierender) Nahrung

Die Milz hat die Aufgabe, die aufgenommene Nahrung, den Nahrungsbrei, der im Magen liegt, in Energie (Qi) und leichte Säfte zu transformieren:Eine sehr nährende und befeuchtende Ernährung kann die Milzkurzfristig überlasten, sodass etwas von diesen noch dicken Säften liegen bleibt. Eine Milz Qi mangel mit feuchter entstehen mit folgender Symptomatik:

  • Unwohlsein im Oberbauch, leichte Übelkeit
  • Druck- und Völlegefühl im oberebauch
  • allgemeine schwere und benommenheit
  • viele Grübel
  • Depression, Reizdarm

Typisches Beispiel sind Milchprodukte, die noch gesüsst und mit befeuchtenden und kühlen Fruchtauszügen, gemischt werden.

Übermass an sehr warmer und heisser(physikalisch und energetisch) Nahrung

Heisse Nahrung wie sehr scharfe Speisen – Chili-Gerichte, Lamm oder knoblau führt zu Wärme und dann zu Hitze im System. Besonders anfällig sind die Funktionskreise Magen, Lunge, Leber und Herz. Langfristig führt ein innerer Hitze- Prozess zur Schädigung und Minderung der Körperflüssigkeit, also überall haben wir Trockenkeit.

Folgenden Symptomen des jeweiligen Funktionskreises

  • Hitze im Magen: Sodbrennen, Zahnfleischbluten, übler Mundgeruch
  • Hitze im Herzen: Unruhe, Schlaflosigkeit, Herzrasen
  • Hitze in der Lunge: gelbliche Auswurf, Nasenbluten, eitrige Bronchitis, Sinusitis
  • Hitze in der Leber: aufbrausendes Temperament, rote Augen, erhöhter Blutdruck, Kopfschmerz in den Schläfen

Übermass an trocknender Nahrung

Ein Übermass an trockender Nahrung trocknet das System aus. Betroffen sind v.a. die auf Befeuchtung angewiesenen Funktionskreise Lunge, Magen, Herz und Leber. Das Nieren-Yin wird mittelfristig auch betroffen. Trocknend wirkt häufig die bittere, aber auch die scharfe Geschmacksrichtung. Viele Genussmittel wie Kaffee, schwarzer Tee, Tabak zählen hierzu.

Trockenheit oder Yin-Mangel äussert sich in folgenden Symptomen des jeweiligen Funktionskreises:

  • Lunge: Trockene kehle, trockene Haut
  • Leber: brüchige Nägel, trockene Augen, Trockene Sehnen(Tendopathien)
  • Herz: Unruhe, Schlaflosigkeit, Nachtschweiss
  • Nieren: Feuer der FünfHerzen, Nachtschweiss, Durst, LWS-Probleme, konzentrierter, dunkler Harn, Hitzewellen, Oseoporose

Da Hitze und Trockenheit beides Yang- Valenzen sind, wirkt sich eine heisse Nahrung, die auch trocknend ist, noch stärker aufheizend und Säfte vermindernd auf den Organismus aus.

Typisches Beispiel sind Kaffee und Tabakgenuss. Dies erzeugt Hitze in den Funktionskreisen Herz, Magen und Lunge und mindert gleichzeitig das Herz-, Magen- und Lungen- Yin.

Umstände und Umgebung

Das Essen in ruhiger und wohltuender Umgebung ist für die optimale Aufnahme und Umwandlung der Nahrung wichtig. Dann nähmlich sind wir entspannt und die physiologischen Abläufe werden nicht gestört. Stress, Hektik, Streit- oder Geschäftsgespräche(sog. Arbeitsessen) können über eine Leber-Qi-Stagnation Milz und Magen angreifen und dadurch die wichtige Transformation der Nahrung erschweren. Die Folge sind Bauchkrämpfe, nervöser Reizmagen oder das sog. Reizdarm- Syndrom. Auch Essen im Stehen ist nicht förderlich. Wenn gleichzeitig zur Nahrung Informationen aufgenommen werden, wie das beim Zeitungslesen oder gleichzeitigem Fernsehen der Fall ist, ist die Milz doppelt beansprucht. Denn auch diese Informationen müssen von der Energie der Milz sortiert und geklärt werden. Dadurch kann es bei gleichzeitiger Reizüberflutung während des Essens ebenfalls zu Verdauungsbeschwerden kommen.